So langsam steigt bei Marie Brennführer die Aufregung als sie auf dem Rücksitz des Firmenwagens die Landschaft vorbeiziehen sieht und sich der Hauptstadt Minute für Minute näher wähnt. Zusammen mit Kolleg*innen des ASB Landesverbands und der ASB Kinder- und Jugendhilfe ist sie auf dem Weg in die Bundesgeschäftsstelle, wo sie von Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Martin Fichtmüller und seinen Mitarbeiter*innen empfangen werden wird.
Der Anlass ist ein schöner: Marie wird als „Freiwillige des Monats“ ausgezeichnet. Unter allen Mitarbeiter*innen, die im ganzen Land für den ASB ehrenamtlich oder im Freiwilligendienst arbeiten, wird jeden Monat einem/einer diese Ehre zuteil.
Vor etwa einem Jahr begann die Rostockerin ihren Bundesfreiwilligendienst in der Wohngruppe „Jolle“. Im Rahmen ihres BFD engagiert sie sich in Projekten, freiwilligen Workshops und ist eine 22 ASB-Bundessprecher:innen für die Freiwilligendienste. Doch damit nicht genug.
In der Initiative "Freiwilligendienst stärken" macht sie sich als Teil des Presseteams für bessere Rahmenbedingungen in den Freiwilligendiensten stark.
In einer Petition an den Bundestag heißen die Forderungen der Gruppe unter anderem:
- ein Taschengeld angelehnt an den BAföG-Höchstsatz
- kostenlose Nutzung von Nah- und Fernverkehr
- Anrechnung auf Ausbildung und Studium
- besserer Zugang zu Wohngeld und
- keine Anrechnung des Taschengeldes bei Unterhalt und Sozialleistungen der Eltern oder Geschwister.
Das große Ziel ist, allen Interessierten einen Freiwilligendienst zu ermöglichen und zwar unabhängig vom Portemonnaie der Eltern.
Mitte Juli hatten über 100.000 Menschen die Petition unterschrieben. Das Quroum war damit übererfüllt. Fast zeitgleich zu diesem Erfolg der große Dämpfer: Der Bundeshaushalt sieht für die Jahre 2024 und 2025 Kürzungen von 114 Millionen bei den Freiwilligendiensten vor. Damit könnte jede 4. Stelle wegfallen.
Angekommen in Berlin richtet Dr. Fichtmüller dann neben Glückwünschen auch besorgte Worte an unsere ausgezeichnete BFDlerin. Er fordert, dass die Stimmen von Marie und ihren Mitstreiter*innen Gehör finden.
Am 18. September bietet sich dafür die Chance: Dann werden die Forderungen im Petitionsausschuss vorgetragen. Wir wünschen den Beteiligten viel Erfolg!